Architekten und Farbe – Ideen und Gestaltung
Bei schuberth.architekten steht die Symbiose von Ästhetik und Funktion im Mittelpunkt unseres Schaffens. Der traditionelle Architektengrundsatz, dass die Funktion Vorrang vor der Form hat, besitzt nach wie vor ihre Gültigkeit. Das bedeutet nicht, dass wir es hierbei mit einer faktischen Priorisierung, einer Bewertung zu tun haben. Die Optik ist nicht weniger wichtig oder wert als die Funktion. Vielmehr beschreibt dieses Prinzip einen ganzheitlichen architektonischen Ansatz. Diese Ganzheitlichkeit ist bei schuberth.architekten Leitschnur und Maßstab zugleich für unsere Arbeit.
Wenn es um Optik und Ästhetik geht, nimmt die Farbe eine zentrale Rolle ein. Es gab und gibt Architekten, deren Objekte und Arbeiten in den wildesten, knalligsten und auffälligsten Farben strahlen. Wieder andere verzichten fast vollständig auf farbliche Kontraste und Gestaltungselemente. In der zeitgenössischen Architektur ist die Farbe fast verschwunden. Minimalistisch und fast karg muten viele Gebäude in Weiß und Grau an. Das ist durchaus erstaunlich. Schließlich sind wir Menschen visuell stark ausgeprägte Wesen, denen im Allgemeinen farbige und freundliche Gestaltungen mehr zusagen als monotone kahle Wände.

Unser Leben ist farbig
Farben begleiten uns überall im Alltag, und erleichtern diesen sogar, weil sie Orientierung geben. Aufgrund ihrer rationalen Funktion ist uns Farbe sympathisch. Grün steht für gesund, frisch und bio im Bereich Lebensmittel. Rot bedeutet Achtung, Alarm – seien Sie vorsichtig. Weiß verbinden die meisten Menschen mit Reinheit, einer Hochzeit oder mit medizinischem oder Laborpersonal. Doch ein weißes Gebäude oder ein weißer Innenraum wirkt nicht wirklich einladend oder gar spannend. Vielmehr versprühen helle Farben Sterilität und Langeweile. Für Architekten ist Weiß – oder auch Grau – ebenfalls von zentraler funktionaler Bedeutung. Die Farbe Weiß schafft ein ordnendes Moment. Sie bringt Klarheit in Strukturen, lässt Gebäude und Räume größer und weitläufiger erscheinen. Andere gestalterische Elemente werden durch die helle Umgebung stärker betont oder bewusst in den Fokus gerückt. Räumlichkeiten lassen sich mittels Farbe zusammenfügen oder trennen; Zimmer wirken je nach Farbe wärmer oder kälter. Ein „mediterran“ gestrichenes Zimmer beispielsweise vermittelt Wärme und Wohligkeit.
Architekten und Farbe
Farbe ist häufig das letzte Kriterium beim Bau und Gestalten von Gebäuden. Für Architekten hingegen bedeutet die Farbwahl ein wesentliches Gestaltungs- und Stilelement, dass frühzeitig in die Konzeption einfließt. Zum einen ist die farbliche Gestaltung ein förmliches Mittel, um neue oder sanierte Gebäude in ihre natürliche und bauliche Umgebung zu integrieren. Die Farbe wird der konkreten Situation angemessen eingesetzt und mit Lichtverhältnissen und Baumaterialien abgestimmt. Zum anderen transportiert Farbe auch Emotionen, einen Sinnesreiz, der zum allgemeinen Wohlempfinden beiträgt. Der Arbeitsplatz, das Klassenzimmer oder das heimische Wohnzimmer haben einen gesteigerten Wert, wenn wir uns in ihnen wohlfühlen. In freundlichen und warmen Gebäuden halten wir uns lieber auf. Hier kommen wir mit anderen Menschen zusammen. Somit hat Farbe auch auf emotionaler Ebene letztlich wieder eine funktionale Komponente, denn wir lassen uns lenken und beeinflussen von ihr.
Das stellt Architekten vor eine komplexe Herausforderung. Wie erstelle ich ein ganzheitliches Konzept, dass allen Kriterien gerecht wird? Der Entwurf für ein Projekt richtet sich zunächst nach den funktionalen Ansprüchen und Bedürfnissen. Faktoren wie Repräsentation, Orientierung und Identifikation spielen da eine gewichtige Rolle. Wie sind die räumlichen und örtlichen Gegebenheiten? Was für Material wird verwendet, wie sind die Lichtverhältnisse und wie können Orte der Verständigung, der Anspannung und der Entspannung geschaffen werden? Auf die Funktion folgt dann die Farbe. Die individuell und wohl überlegte farbliche Gestaltung unterstreicht und optimiert die genannten Faktoren und sorgt so für einen nicht unerheblichen Mehrwert.